Ironscout 2018 – Der Albtraum kehrt zurück
Pfadis beim 22 Stunden-Abenteuer

„Aus Süden, Westen, Ost und Norden sind wir vereint zum großen Spiel“ diese Zeile aus einem bekannten Pfadfinderlied wird jedes Jahr im Oktober für einige hundert Pfadfinder zur harten Realität. Dann findet nämlich das größte Geländespiel statt, das die Pfadfinderwelt zu bieten hat. Angelehnt an den Hawaiianischen Ironman müssen die Teilnehmer dabei unterschiedlichste Aufgaben meistern. Dazu haben sie exakt 22 Stunden Zeit. In kleinen Gruppen ziehen sie los, um so viele Punkte wie möglich zu erspielen und legen von Station zu Station mehrere Kilometer zurück. Der Ironscout findet jedes Jahr an einem anderen Ort statt. Begonnen hat er 1999 in Salmendingen, und auch dieses Jahr fand der Ironscout wieder im Ländle statt: in Eningen unter Achalm. Natürlich konnten wir es uns als Rottenburger Pfadis nicht nehmen lassen, wieder dabei zu sein. Schließlich hat man nicht jedes Jahr das Glück des Heimvorteils.

Für unser Team – Größenpunktwahn – war dies schon der sechste Ironscout, an dem wir in leicht wechselnder Besetzung teilnahmen.
Und so kamen wir aus allen Himmelsrichtungen, genauer gesagt aus Bochum, Freiburg, Wimsheim, Talheim und Rottenburg, nach Eningen. Das Wetter spielte bestens mit und bescherte uns sogar noch einen leichten Sonnenbrand im Gesicht. Gut gelaunt ging es los zur ersten Station in der Nähe von Bad Urach, und so konnten wir beim Hinweg sogar noch den Panoramablick von den Höhen über den Wasserfällen genießen. Dann mussten wir uns als „Ghostbusters“ beweisen und einige böse Geister aus der Welt schaffen. Im Laufe der Nacht und des darauffolgenden Vormittags landeten wir mit einem Flugzeug, meisterten einen Parcours mit Bobbycars, heuerten als Piraten an, bauten eine Siedlung in Amerika, übten unsere Geschicklichkeit und unser Denkvermögen, retteten ein gestohlenes Amulett aus einer Ritterburg und brachten den Frankfurtern Weltraumäpfel für ihren Äppelwoi. Dabei erkundeten wir die Reutlinger Umgebung sehr gründlich und ließen es uns nicht nehmen, den Albtrauf runter und anschließend wieder hoch zu laufen. Zurück auf dem Zeltplatz gab es dann erstmal eine kalte Dusche, eine kurze Erholungspause und ein warmes Essen. Dort trafen wir auch Lennart, einen weiteren Rottenburger Pfadi, der mit seiner Gruppe beim Ironscout mitmachte.
Die Siegerehrung brachte uns dann die Gewissheit: die 76 Kilometer Fußmarsch und 1300 Höhenmeter hatten sich gelohnt. Wir belegten Platz 25 und ließen damit 105 Gruppen hinter uns. Glücklich über dieses Ergebnis hielten wir noch eine Singerunde vor unserem Zelt ab und ließen uns anschließend völlig müde in unsere Schlafsäcke fallen. Am nächsten Tag ging es dann, voll Vorfreude auf das nächste Jahr, zurück in alle Himmelsrichtungen.

Ronja Krauß


Letzte Aktualisierung: 5.1.2019